- label Führung
Wer regelmäßig mit Stehleitern arbeitet, sollte die gesetzlichen Vorschriften, potenziellen Risiken und die korrekte Handhabung sehr ernst nehmen. Denn Sicherheit beginnt nicht erst beim Aufstieg – sie beginnt bei der Planung.
Der Einsatz von Leitern ist kein improvisiertes Unterfangen, sondern klar geregelt – unter anderem durch:
- die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
- die Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 2121 Teil 2
Diese Regelwerke sind keine bürokratische Hürde, sondern verfolgen ein klares Ziel: den Schutz der Beschäftigten.
Ein zentrales Element ist dabei die Gefährdungsbeurteilung. Sie stellt sicher, dass eine Leiter nur dann eingesetzt wird, wenn keine sicherere Alternative zur Verfügung steht. So lassen sich Risiken bereits im Vorfeld minimieren – bevor überhaupt jemand die erste Sprosse betritt.
Doch selbst wenn die passende Leiter ausgewählt wurde, ist das nur der erste Schritt. Entscheidend ist die sichere Handhabung – und genau hier passieren die meisten Fehler. Typische Ursachen für Unfälle sind unter anderem:
- unsachgemäßes Aufstellen
- fehlende Standsicherheit
- einseitige Belastung
- Verwendung beschädigter Leitern
Ein Beispiel aus der Praxis: Wird eine Stehleiter auf unebenem Untergrund aufgestellt, kann sie leicht kippen. Die Folge? Schwere Verletzungen – oder etwas Schlimmeres. Deshalb gilt: Nur Leitern in einwandfreiem Zustand dürfen verwendet werden. Das bedeutet auch: Regelmäßige Sicht- und Funktionsprüfungen sind Pflicht – ohne Ausnahme.
Doch Sicherheit endet nicht bei Technik und Vorschriften. Wirklich sicher wird der Umgang mit Stehleitern erst durch eine gelebte Sicherheitskultur im Unternehmen. Was das konkret bedeutet?
- Regelmäßige Schulungen, die praxisnah und verständlich sind
- Klare Anweisungen, die für alle nachvollziehbar formuliert sind
- Verbindliche Unterweisungen, die nicht nur auf dem Papier existieren
Die entscheidende Frage lautet also: Wie gelingt es Unternehmen, ihre Mitarbeitenden nicht nur zu informieren, sondern tatsächlich zu schützen? Die Antwort liegt in der Kombination aus Wissen, Verantwortung und dem festen Willen, Sicherheit zur Priorität zu machen. Denn am Ende zählt nicht nur, was in den Vorschriften steht – sondern wie ernst man sie nimmt.
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und ihre Bedeutung
Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) ist weit mehr als ein bürokratisches Regelwerk – sie bildet das zentrale Fundament für sicheres Arbeiten mit Arbeitsmitteln wie Stehleitern. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, alle eingesetzten Arbeitsmittel regelmäßig durch fachkundige Personen prüfen zu lassen. Der Grund: Gefahren frühzeitig erkennen und Unfälle vermeiden. Es geht also nicht nur um Paragraphen, sondern um den aktiven Schutz der Beschäftigten.
Ein wesentlicher Bestandteil der BetrSichV ist die klare Regelung zur Nutzung von Leitern als Arbeitsplatz. Sie schafft nicht nur Sicherheit, sondern sorgt auch für effiziente und reibungslose Arbeitsabläufe. Denn nur wer auf intakte und korrekt eingesetzte Leitern setzt, kann sicher und produktiv arbeiten. Wer die Vorschriften missachtet, riskiert nicht nur Unfälle und Verletzungen, sondern auch rechtliche Konsequenzen. Die BetrSichV ist somit kein Hindernis, sondern ein Garant für verantwortungsvolles und sicheres Arbeiten.
Anforderungen der TRBS 2121 Teil 2 für Stehleitern als Arbeitsplatz
Die Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 2121 Teil 2 konkretisiert die Anforderungen an die Nutzung von Stehleitern als Arbeitsplatz. Sie basiert auf Unfallanalysen und legt verbindliche Sicherheitsvorgaben fest, um schwere Stürze zu vermeiden. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Maximale Standhöhe: 5 Meter
- Beide Füße müssen während der Arbeit auf einer Stufe oder Plattform stehen
- Arbeitsdauer auf der Leiter: maximal 2 Stunden
Diese Vorgaben sind nicht willkürlich, sondern dienen dem Schutz der Beschäftigten. Mit zunehmender Arbeitsdauer lässt die Konzentration nach – das Risiko für Unfälle steigt. Wer sich an die TRBS 2121 Teil 2 hält, sorgt für mehr Sicherheit, höhere Konzentration und gesteigerte Effizienz. Sicherheit und Produktivität gehen hier Hand in Hand.
DGUV Information 208-016: Handlungsanleitung für sicheres Arbeiten
Die DGUV Information 208-016 bietet eine praxisnahe Anleitung für den sicheren Umgang mit Stehleitern und Tritten. Sie ergänzt die BetrSichV durch konkrete, leicht umsetzbare Handlungsempfehlungen für den Arbeitsalltag – ideal für Sicherheitsbeauftragte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und alle, die Verantwortung tragen.
Im Fokus stehen folgende Grundsätze:
- Nur technisch einwandfreie Leitern dürfen verwendet werden
- Regelmäßige Sicht- und Funktionsprüfungen sind Pflicht
- Richtiger Umgang – vom sicheren Aufstellen bis zum sachgerechten Transport
- Frühzeitiges Erkennen von Schäden, z. B. an Sprossen oder Gelenken
Ein scheinbar kleines Detail wie eine beschädigte Sprosse kann schnell zur Gefahr werden. Regelmäßige Kontrollen und die konsequente Umsetzung der Empfehlungen schaffen die Grundlage für unfallfreies Arbeiten – Tag für Tag.
DIN EN 131: Europäische Norm für Bauart und Prüfung
Die DIN EN 131 ist die maßgebliche europäische Norm für die Konstruktion, Prüfung und Sicherheit von Stehleitern – sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich. Sie definiert präzise Anforderungen an:
- Stabilität
- Tragfähigkeit
- Materialqualität
Für Unternehmen bedeutet das: Wer Leitern nach DIN EN 131 auswählt, erfüllt gesetzliche Vorgaben und zeigt Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitarbeitenden. Das Ergebnis: Reduziertes Unfallrisiko, mehr Vertrauen und ein starkes Signal für Qualität und Sicherheit. Diese Norm ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder professionellen Sicherheitsstrategie.
Wann eine Gefährdungsbeurteilung erforderlich ist
Eine Gefährdungsbeurteilung ist ein zentrales Element des Arbeitsschutzes – insbesondere bei Tätigkeiten mit Leitern. Sie dient dazu, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt zu minimieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Mitarbeitenden sicher arbeiten können.
Gerade bei Arbeiten in der Höhe ist eine Gefährdungsbeurteilung unverzichtbar. Ohne sie lässt sich kaum gewährleisten, dass die eingesetzten Arbeitsmittel den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Das Risiko von Unfällen wird durch eine sorgfältige Beurteilung deutlich reduziert.
Ob es sich um eine einmalige oder regelmäßige Tätigkeit handelt – sobald Arbeiten in der Höhe anstehen, ist eine Gefährdungsbeurteilung gesetzlich vorgeschrieben. Dabei geht es nicht nur um die Auswahl geeigneter Arbeitsmittel, sondern auch um eine realistische Einschätzung der Gefahren. Bevor beispielsweise eine Stehleiter verwendet wird, sollte geprüft werden, ob es sicherere Alternativen gibt. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern zeigt auch: Der Arbeitgeber übernimmt Verantwortung – ein Signal, das bei den Mitarbeitenden positiv ankommt.
Stehleiter als Arbeitsplatz oder Verkehrsweg: Unterschiede und Vorgaben
Stehleitern sind in vielen Betrieben alltäglich – doch ihre Nutzung ist klar geregelt. Der entscheidende Unterschied liegt in der Funktion: Wird die Stehleiter als Arbeitsplatz oder als Verkehrsweg genutzt?
Eine Stehleiter darf nur dann als Arbeitsplatz genutzt werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Die Tätigkeit dauert nicht länger als zwei Stunden.
- Die Standhöhe überschreitet fünf Meter nicht.
- Die obersten beiden Stufen dürfen nicht betreten werden, da das Absturzrisiko zu hoch ist.
Diese Vorgaben sind gesetzlich verankert und dienen dem konkreten Schutz der Gesundheit der Beschäftigten. Unternehmen, die sich daran halten, handeln nicht nur verantwortungsvoll, sondern sichern sich auch rechtlich ab – ein kluger Schritt in jeder Hinsicht.
Alternative Leitertypen mit höherer Sicherheit
Wer auf maximale Sicherheit setzt, greift bei Arbeiten in der Höhe besser zu alternativen Leitertypen, die mehr Stabilität und Schutz bieten. Besonders bewährt haben sich:
- Podestleitern: Breite Standflächen und Haltegriffe ermöglichen sicheres und ergonomisches Arbeiten.
- Plattformleitern: Ideal für längere Einsätze, da sie Komfort und Sicherheit vereinen.
- Stufenstehleitern: Mit breiten Trittflächen bieten sie eine besonders stabile Standposition.
Ein zusätzliches Sicherheitsprinzip ist die 3-Punkt-Methode: Dabei sollten stets drei Körperteile – z. B. zwei Hände und ein Fuß – gleichzeitig Kontakt zur Leiter haben. Diese einfache Regel wirkt effektiv gegen das Abrutschen und erhöht die Stabilität beim Arbeiten.
Die Wahl der richtigen Leiter ist ein aktiver Beitrag zur Arbeitssicherheit. Unternehmen, die sich mit den verschiedenen Leitertypen und Sicherheitsvorgaben auskennen und diese gezielt einsetzen, schaffen nicht nur sichere Arbeitsbedingungen, sondern steigern auch die Effizienz. Denn am Ende gilt: Sicherheit beginnt mit der richtigen Entscheidung – und die zahlt sich für alle aus.
Sicherheitsregeln für die Benutzung von Stehleitern
Bei der Nutzung von Stehleitern steht eines ganz klar im Vordergrund: Sicherheit. Und die beginnt bereits vor dem ersten Schritt. Bevor du die Leiter betrittst, solltest du sie sorgfältig prüfen:
- Weist die Leiter Risse auf?
- Ist sie verbogen oder wackelt sie?
Wenn du eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten musst, gilt: Hände weg!
Ebenso wichtig ist das Wissen der Nutzer. Wer mit Leitern arbeitet, sollte genau wissen, worauf es ankommt. Eine fundierte Schulung kann hier den entscheidenden Unterschied machen – denn wer die Gefahren kennt, kann sie vermeiden. So wird aus einem einfachen Arbeitsmittel ein verlässlicher Sicherheitshelfer.
Die 3-Punkt-Methode für sicheren Halt
Die 3-Punkt-Methode ist einfach – und gerade deshalb so wirkungsvoll. Sie besagt: Halte beim Arbeiten auf der Leiter stets mit drei Körperteilen Kontakt. Das kann zum Beispiel sein -
- Beide Füße und eine Hand
- Eine Hand und beide Knie
– je nach Arbeitssituation
Diese Technik sorgt für Stabilität und schützt dich davor, das Gleichgewicht zu verlieren. Besonders bei Arbeiten über Kopf ist sie unverzichtbar. Denk an den Sicherheitsgurt im Auto – du spürst ihn kaum, aber im Ernstfall rettet er das Leben.
Spreizsicherung vollständig spannen
Bevor du die Stehleiter betrittst, kontrolliere die Spreizsicherung. Sie muss vollständig gespannt sein – kein „fast“ oder „geht schon“. Ist sie locker, kann die Leiter unkontrolliert zusammenklappen – mit potenziell schweren Folgen.
Ein kurzer Kontrollblick vor dem Aufstieg kann den Unterschied machen – zwischen sicherem Arbeiten und einem schmerzhaften Unfall.
Standsicherheit gewährleisten: Untergrund und Aufbau
Die Standsicherheit deiner Stehleiter hängt maßgeblich vom Untergrund und der korrekten Aufstellung ab. Achte auf folgende Punkte:
- Der Boden muss eben, tragfähig und frei von Schmutz oder Geröll sein.
- Die Leiter muss vollständig ausgeklappt sein.
- Sie sollte in einem stabilen Winkel stehen.
Ein schiefer Stand – etwa auf unebenem Gelände – kann schnell zur Gefahr werden. Lieber einmal mehr prüfen als einmal zu wenig.
Tragfähiger Untergrund und rutschhemmende Schuhe
Ein fester Untergrund ist das A und O für sicheres Arbeiten mit der Stehleiter. Doch auch deine persönliche Ausrüstung ist entscheidend:
- Rutschhemmende Schuhe bieten sicheren Halt
- Sie verhindern das Abrutschen auf nassen, staubigen oder glatten Oberflächen
Wer hier spart, riskiert mehr als nur einen Ausrutscher. Es geht um deine Sicherheit.
Nicht aus der Leiterachse hinauslehnen
Ein häufiger Fehler – und leider extrem gefährlich: das Hinauslehnen aus der Leiterachse. Schon eine kleine seitliche Bewegung kann ausreichen, damit die Leiter kippt.
Halte deinen Körperschwerpunkt immer mittig über den Sprossen. Auch wenn es lästig erscheint: Steig lieber einmal mehr ab und positioniere die Leiter neu, statt einen Sturz zu riskieren. Deine Gesundheit ist es wert.
Oberste Stufen nicht betreten: Absturzgefahr vermeiden
Die obersten zwei Stufen einer Stehleiter sind kein Trittbereich – sie dienen lediglich als Handgriff. Wer sie dennoch betritt, riskiert einen Absturz.
Auch wenn es verlockend ist, „nur noch schnell“ ein Stück höher zu kommen – der Halt dort oben ist trügerisch. Sicherheit beginnt nicht ganz oben – sondern dort, wo du wirklich stabil stehst.
Maximale Belastung von 150 kg beachten
Jede Stehleiter hat ihre Grenzen. Die maximale Belastung liegt in der Regel bei 150 kg – inklusive Werkzeug und Material. Wird dieses Gewicht überschritten, wird es gefährlich.
Beachte daher:
- Gesamtgewicht regelmäßig kontrollieren
- Schwere Gegenstände auf mehrere Aufstiege verteilen
- Das Typenschild der Leiter gibt Auskunft über die zulässige Belastung
Doch wie stellt man sicher, dass all diese Regeln nicht nur bekannt, sondern auch befolgt werden? Die Antwort liegt in:
- Regelmäßigen Schulungen
- Klare Verantwortlichkeiten
- einer gelebten Sicherheitskultur
Und die beginnt nicht erst auf der Leiter – sondern im Kopf. Denn wer Sicherheit ernst nimmt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kollegen.
Prüfung, Wartung und Verantwortung
Die regelmäßige Prüfung und Wartung von Leitern ist ein essenzieller Bestandteil der Arbeitssicherheit – weit mehr als eine bloße Pflicht. Zwar schreiben gesetzliche Regelungen diese Maßnahmen vor, doch im Mittelpunkt steht der Schutz der Menschen, die täglich mit diesen Arbeitsmitteln arbeiten. Nur durch konsequente Kontrollen lässt sich gewährleisten, dass Leitern zuverlässig und gefahrlos funktionieren. Unfälle werden vermieden, Risiken minimiert – zum Vorteil aller: der Mitarbeitenden, des Unternehmens und der gesamten Sicherheitskultur.
Regelmäßige Sichtprüfung vor jeder Benutzung
Bevor eine Stehleiter zum Einsatz kommt, gilt: Erst prüfen, dann steigen. Eine kurze Sichtkontrolle dauert nur wenige Sekunden, kann aber entscheidend sein. Achte dabei auf:
- Risse im Material, insbesondere in den Holmen,
- verbogene oder beschädigte Sprossen,
- lockere oder wackelige Verbindungsteile.
Was banal klingt, kann im Ernstfall unser Leben retten. Ein übersehener Haarriss kann unter Belastung zum Bruch führen. Wer sich diesen prüfenden Moment gönnt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch das gesamte Team. Augen auf – bevor es nach oben geht!
Leiterprüfung durch befähigte Personen
Die tägliche Sichtkontrolle ist wichtig – aber nicht ausreichend. Deshalb ist laut Gesetz eine regelmäßige Prüfung durch befähigte Personen verpflichtend. Diese Fachkräfte verfügen über das nötige Know-how, um auch versteckte Mängel zu erkennen. Sie prüfen:
- die Stabilität der Leiter,
- ihre Funktionstüchtigkeit,
- den allgemeinen Zustand des Arbeitsmittels.
Auf Basis ihrer Prüfung geben sie konkrete Empfehlungen: Reparatur oder Austausch? Nur Leitern, die als sicher eingestuft wurden, bleiben im Einsatz. Das schafft Vertrauen – und erhöht die Sicherheit im Betrieb nachhaltig.
Aufgaben und Qualifikation der befähigten Person
Die befähigte Person ist das sicherheitstechnische Rückgrat im Unternehmen. Laut TRBS 1203 muss sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Fundierte Ausbildung im relevanten Fachgebiet,
- einschlägige Berufserfahrung,
- regelmäßige Tätigkeit im Bereich der Leiterprüfung.
Ihre Aufgaben umfassen:
- die Durchführung der Prüfungen,
- die Bewertung der Prüfergebnisse,
- die Formulierung konkreter Handlungsempfehlungen.
Dank ihrer Expertise bleiben Sicherheitsrisiken nicht unentdeckt. Und auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist durch ihre Arbeit gewährleistet. Ohne sie läuft bei der Leiterprüfung nichts.
Dokumentation und Prüffristen gemäß DGUV und TRBS
Eine vollständige und nachvollziehbare Dokumentation ist kein bürokratischer Aufwand, sondern ein zentraler Bestandteil der Sicherheitsstrategie. Laut DGUV und TRBS müssen alle Prüfungen, Fristen und Maßnahmen schriftlich festgehalten werden. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Nachweisbarkeit bei internen oder behördlichen Kontrollen,
- Transparenz über anstehende Prüftermine,
- Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitarbeitenden und Aufsichtsbehörden.
Wer sorgfältig dokumentiert, zeigt: Sicherheit ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis gelebter Verantwortung.
Zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit
Bei der Arbeit mit Stehleitern reicht es nicht aus, nur die grundlegenden Sicherheitsregeln zu kennen. Zusätzliche Schutzmaßnahmen können entscheidend dazu beitragen, das Unfallrisiko zu minimieren und ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Dazu zählen:
- Spezielle Zubehörteile zur Verbesserung der Standsicherheit
- Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA)
- Verzicht auf das Tragen von Material beim Aufstieg
Diese Maßnahmen erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern zeigen auch: Verantwortung wird aktiv gelebt – jeden Tag, ohne Kompromisse.
Leiterzubehör zur Verbesserung der Standsicherheit
Ein stabiler Stand ist die Grundlage für sicheres Arbeiten auf der Stehleiter. Leiterzubehör kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten. Besonders auf unebenem Untergrund – etwa im Außenbereich oder auf Baustellen – sorgen folgende Hilfsmittel für zusätzliche Stabilität:
- Fußtraversen – verbreitern die Standfläche und erhöhen die Kippsicherheit
- Einhängetritte – bieten zusätzliche Trittflächen und verbessern die Ergonomie
- Rutschfeste Auflagen – verhindern das Wegrutschen der Leiter auf glatten Böden
Wer in solches Zubehör investiert, zeigt nicht nur Verantwortungsbewusstsein, sondern auch ein aktives Engagement für Prävention und Arbeitssicherheit. Eine Investition, die sich für alle Beteiligten lohnt.
Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA)
Mit zunehmender Arbeitshöhe steigt auch das Risiko eines Absturzes. Deshalb ist die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) unverzichtbar – insbesondere bei Arbeiten in Höhen über zwei Metern oder in der Nähe von Absturzkanten. Zur PSAgA gehören unter anderem:
- Sicherheitsgurte – zur Sicherung des Körpers bei einem Sturz
- Helme – zum Schutz vor Kopfverletzungen
- Verbindungsmittel – zur Verbindung mit einem festen Anschlagpunkt
Doch Ausrüstung allein reicht nicht aus. Nur wer sie korrekt anlegt und regelmäßig den Umgang damit trainiert, kann sich im Ernstfall darauf verlassen. Unternehmen sollten daher nicht nur die notwendige Ausrüstung bereitstellen, sondern auch regelmäßige Schulungen und Übungen fest in den Arbeitsalltag integrieren. Denn: Sicherheit ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis guter Vorbereitung.
Materialtransport auf der Leiter vermeiden
Ein häufig unterschätztes Risiko ist der Transport von Werkzeug oder Material während des Aufstiegs. Selbst kleine Gegenstände wie ein Schraubenzieher können das Gleichgewicht beeinträchtigen und zu gefährlichen Situationen führen. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten folgende Alternativen genutzt werden:
- Werkzeuge mit einem Seil nach oben ziehen
- Material von Kolleginnen und Kollegen reichen lassen
Diese einfachen Maßnahmen erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern fördern auch die Zusammenarbeit im Team. Denn eines ist klar: Sicherheit ist keine Einzelleistung – sie funktioniert nur gemeinsam.
Bestimmungsgemäße Verwendung und Schulung
Die bestimmungsgemäße Verwendung von Stehleitern ist eine zentrale Voraussetzung für sicheres Arbeiten – sei es auf der Baustelle, in der Werkstatt oder im Lager. Doch was bedeutet das konkret? Ganz einfach: Eine Leiter darf ausschließlich so genutzt werden, wie es vom Hersteller vorgesehen ist. Klingt selbstverständlich – ist es aber nicht immer. Denn dafür braucht es Wissen. Und genau hier setzen Schulungen an.
In solchen Trainings lernen Mitarbeitende nicht nur, wie man eine Leiter korrekt aufstellt und verwendet. Sie erfahren auch, worauf es ankommt, um Unfälle zu vermeiden. Ein Beispiel: Wer weiß, dass eine Leiter niemals auf unebenem Untergrund stehen darf, reduziert das Sturzrisiko erheblich.
Deshalb reicht eine einmalige Schulung nicht aus. Regelmäßige Auffrischungen sind unerlässlich. Denn Sicherheit ist kein Zustand, den man einmal erreicht – sie ist ein fortlaufender Prozess, der Aufmerksamkeit und Engagement erfordert.
Leitern nur in einwandfreiem Zustand einsetzen
Eine Stehleiter ist nur so sicher wie ihr Zustand. Schon ein kleiner Riss oder eine lockere Sprosse kann zur Gefahr werden. Deshalb gilt ohne Ausnahme: Nur Leitern in einwandfreiem Zustand dürfen verwendet werden.
Vor jeder Nutzung sollte ein kurzer Sicherheitscheck durchgeführt werden. Dabei ist auf folgende Punkte besonders zu achten:
- Risse oder Brüche an Holmen, Traversen oder Sprossen
- Verformungen durch Stöße oder Überlastung
- Fehlende oder lockere Schrauben und Verbindungselemente
- Abgenutzte oder beschädigte Gummifüße, die die Standfestigkeit beeinträchtigen
Diese Mängel werden oft übersehen – können im Ernstfall aber Leben retten. Unternehmen sollten daher:
- Feste Prüfintervalle für alle Leitern definieren
- Verantwortlichkeiten klar regeln, wer die Kontrollen durchführt
- Dokumentationen der Prüfungen führen, um Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten
So wird aus einer scheinbar kleinen Routine ein entscheidender Beitrag zur Arbeitssicherheit.
Verantwortung des Arbeitgebers und der Nutzer
Wenn es um Sicherheit geht, tragen Arbeitgeber und Mitarbeitende gemeinsam Verantwortung. Nur wenn beide Seiten aktiv mitwirken, entsteht echte Sicherheit.
Die Pflichten des Arbeitgebers umfassen unter anderem:
- Bereitstellung geeigneter Leitern für die jeweiligen Tätigkeiten
- Regelmäßige Prüfung und Wartung der Leitern
- Schulung aller Mitarbeitenden – nicht nur einmalig, sondern kontinuierlich
Die Nutzerinnen und Nutzer wiederum sind verpflichtet,
- Leitern korrekt zu verwenden und die Sicherheitsvorgaben einzuhalten
- Beschädigungen sofort zu melden und defekte Leitern nicht zu benutzen
Ein Beispiel aus der Praxis: Meldet ein Mitarbeiter eine beschädigte Leiter, bevor sie überhaupt genutzt wird, zeigt das gelebtes Sicherheitsbewusstsein. Genau dieses Verhalten sollte gefördert werden – durch:
- Offene Kommunikation über Sicherheitsrisiken
- Führungskräfte, die mit gutem Beispiel vorangehen
- Regelmäßige Sicherheitsgespräche im Betrieb
Am Ende zählt nur eines: Echte Sicherheit entsteht nur, wenn alle mitziehen.